TCM – damit aus dem Blues keine Depression wird
Der November hat zwei Gesichter: Auf der einen Seite bringt er Ruhe, eine fast meditative Stille und die Einladung, langsamer zu werden. Auf der anderen Seite kann er aber auch schwer auf der Seele liegen. Nebelverhangene Tage, das frühe Dunkelwerden und eine gewisse Leere nach den goldenen Herbsttagen führen bei vielen Menschen zu einer Stimmung, die wir als „November-Blues“ kennen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist der Herbst dem Element Metall zugeordnet – es steht für Loslassen, Klarheit und Struktur. Doch genau in diesem Prozess des Abschieds von Licht, Wärme und Fülle entsteht oft ein Gefühl von Traurigkeit und Melancholie. Solange diese Emotionen fliessen dürfen, sind sie heilsam. Werden sie aber unterdrückt oder bleiben stecken, kann aus der leisen Melancholie eine schwere Niedergeschlagenheit werden.
Damit das Qi – die Lebensenergie – nicht stagniert, kennt die TCM bewährte Wege:
- Akupunktur löst innere Blockaden, stärkt die Emotionen und bringt Leichtigkeit zurück.
- Qi Gong und Atemübungen helfen, das Herz zu öffnen und den Geist zu klären. Schon wenige Minuten am Tag können neue Lebensfreude schenken.
- Ernährung nach der Jahreszeit: Wärmende Suppen, gekochtes Gemüse und Gewürze wie Ingwer oder Zimt nähren nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.
- Chinesische Kräuterrezepturen unterstützen sanft, wenn sich Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen breitmachen.
Gerade jetzt dürfen wir uns bewusst Zeit nehmen: für Rückzug, für innere Einkehr – und zugleich für kleine Rituale, die Wärme und Licht ins Herz bringen. So wird aus der dunklen Jahreszeit kein Sog in die Depression, sondern eine Zeit der Regeneration und der Übergang zu neuer Klarheit und innerer Stärke.



