Wunderbar. Es ist Sommer – für viele von uns die schönste Zeit des Jahres. Endlich können wir unsere „Batterien“ wieder so richtig aufladen. Doch die starke oder lang andauernde Hitze macht unserem Körper auch zu schaffen.
Ein häufiges Problem im Sommer ist die „Austrocknung“. Durch das Schwitzen geraten wertvolle Körpersäfte wie Blut und Qi aus der Balance. Dies kann zu verschiedenen Symptomen führen – wie zum Beispiel:
- Trockene Haut
- Entzündete Haut (Zum Beispiel Pusteln oder Akne)
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Übelriechender Stuhl
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Verstopfung
- Durchfall
Nach Auffassung der TCM hat die Ernährung einen grossen Einfluss auf die „Austrocknung“. Denn jedem Lebensmittel wird eine thermische Wirkung zugeordnet. Die Einteilung ist wie folgt:
- Kalt
- Kühl
- Neutral
- Warm
- Heiss
Die thermische Wirkung der Lebensmittel nutzen
Um den Körper nicht noch zusätzlich mit Hitze durch Ernährung zu belasten, ist es sinnvoll, in der heissen Jahreszeit Lebensmittel zu wählen, die entweder kühlend oder zumindest neutral wirken. Ausschliesslich stark kühlende oder kalte Lebensmittel zu sich zu nehmen, wäre jedoch wiederum kontraproduktiv. Denn das Verdauungsfeuer würde so nur geschwächt werden. Dies führt unter anderem zu einer deutlich erhöhten Infektanfälligkeit. Und wer will schon die Ferien mit einer Sommergrippe im Bett verbringen? Eben.
Wie ernähren Sie sich nun nach TCM im Sommer nun optimal? Wir haben unsere besten Tipps für Sie zusammengefasst.
Greifen Sie zu Rohkost
Intuitiv greifen wir bei grosser Hitze zu Lebensmitteln mit kühlender Wirkung. Selbst der grösste Obst- und Gemüsemuffel hat im Sommer plötzlich Lust auf Melonen und rohe Karotten. Unser Körpergefühl zeigt uns hier den richtigen Weg. Greifen Sie zu. ?
Folgende Gemüse- und Obstsorten haben kühlende Eigenschaften und tun uns bei der Sommerhitze besonders gut:
- Gurken
- Grünes Blattgemüse
- Spinat
- Tomaten
- Radieschen
- Avocados
- Tofu
- Pfefferminze
- Äpfel
- Birnen
- Grüntee (maximal 2 Tassen pro Tag)
- Salbei
- Zitrusfrüchte
- Wassermelone
- Ananas
Doch Vorsicht: Eine Balance ist wichtig. Mindestens die Hälfte der Speisen sollte gekocht sein. Sie können bei grosser Hitze nichts Warmes essen? Kein Problem. Es gibt viele gekochte Gerichte, die auch kalt wunderbar schmecken. Dazu gehören zum Beispiel: Salate aus Hülsenfrüchten, gedünstetes Gemüse, Suppen, etc.
Bitte keine eiskalten Getränke
So sehr uns die Hitze auch dazu verleitet. Eiskalte Getränke tun unserem Körper im Sommer nicht besonders gut. Sie kühlen uns auch nicht. Im Gegenteil. Durch den grossen Temperaturunterschied zieht sich der Körper zusammen. Dies kann eine Stauung der ohnehin schon raren Flüssigkeiten (Schweiss etc.) bewirken.
Geschmack des Sommers – bitter
Nach TCM wird jeder Jahreszeit eine Geschmacksrichtung zugeordnet. Der Sommer steht im Zeichen des bitteren Geschmacks. Greifen Sie regelmässig zu bitteren Kräutern und Wildpflanzen – wie zum Beispiel Löwenzahn, Salbei, Schafgarbe oder Mariendistel.
Meiden Sie scharfe sowie hitzebildende Gewürze
Das sind zum Beispiel: Knoblauch, Chili, Pfeffer; aber auch hitzebildende wie Nelken, Zimt oder Ingwer.
Essen Sie Beeren, Beeren, Beeren
Egal ob dunkel oder rot: Beeren helfen uns, die Körpersäfte zu kühlen und zu stärken. Dies ist sehr wichtig. Denn durch die Hitze und das damit verbundene Schwitzen neigen wir dazu, auszutrocknen – und zu viele wertvolle Körpersäfte zu verlieren.
Das Mittagsessen ist die wichtigste Mahlzeit
Der Sommer steht ganz im Zeichen des Wachstums und der Jugendlichkeit. Die Jugend wird repräsentiert durch die „Blüte des Tages“ – und das ist die Mittagszeit. Nach TCM ist daher das Mittagessen die wichtigste Mahlzeit im Sommer. Zwischen zwölf und 14 Uhr braucht der Körper besonders dringend Nährstoffe und kann diese auch gut verwerten und verdauen. Wenn möglich, gönnen Sie Ihrem Körper nach der Mahlzeit eine „Siesta“ und halten das Abendessen nicht allzu „üppig“.
Schonende Zubereitung, die keine Hitze bildet
Genauso entscheidend wie die Wahl der Lebensmittel ist die Zubereitung. Denn auch ein grundsätzlich neutrales oder sogar kühlendes Lebensmittel kann durch die Zubereitung zum „Hitzebildner“ werden. Achten Sie daher darauf, Lebensmittel nach Möglichkeit, nicht zu backen, zu grillen oder zu frittieren. Warum „grillen“ im Sommer Hochsaison hat, ist nach Auffassung der TCM nicht nachvollziehbar.
Reduzieren Sie Salz
Salz entzieht Ihrem Körper zusätzlich wertvolle Flüssigkeit und Mineralstoffe. Besonders im Sommer kämpft Ihr Körper bereits mit einem Mangel an „Säften“. Würzen Sie stattdessen mit (bitteren) Wildkräutern des Sommers.
Sorgen Sie für eine gute Balance des Verdauungsfeuers
Die Hitze schwächt die Verdauung. Stärken Sie daher Ihr Verdauungsfeuer. Essen Sie nach Möglichkeit regelmässig und häufig kleinere Portionen. Reduzieren Sie zudem Fettes, Scharfes oder Zuckerhaltiges. Auch übermässig Proteinhaltiges tut uns im Sommer nicht gut. Reduzieren Sie daher Fleisch und Eier.
Geniessen Sie den Sommer in vollen Zügen.
Ganz ganz wichtig: Machen Sie aus der Ernährung bitte keine Wissenschaft. Das Wichtigste für Ihre Gesundheit ist, dass Sie glücklich und zufrieden sind. Daher: Sündigen Sie mit gutem Gewissen hin und wieder. Essen Sie auch mal die dritte Kugel Eis oder das eiskalte Melonensorbet, wenn Ihnen danach ist. Wie immer im Leben, geht es auch bei der Ernährung um Mass und Balance.
Die optimale Ernährung (im Sommer) hängt auch ganz stark von der persönlichen Konstitution ab. Was für den einen Menschen gut ist, kann einem anderen eher schwer im Magen liegen. Und falls Sie trotz guter Ernährung, Völlegefühl, Blähungen oder Verdauungsprobleme haben sollten, denken Sie darüber nach, sich eine Therapie mit den Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin zu gönnen? Wir beraten Sie gerne – und zeigen Ihnen, wie Sie bestens durch den Sommer – und das ganze Jahr – kommen.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Ihr Team von TongTu